Windenergie spielt eine wichtige Rolle beim Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien, um dem vom Menschen verursachten Klimawandel entgegenzuwirken. Dennoch gibt es einige Vorurteile gegenüber dieser grünen Energiequelle. So wird z.B. vermutet, dass Windräder für Dürren verantwortlich sind, da sie zu mehr Trockenheit und weniger Niederschlag führen. Die mehr als 28.600 Windenergieanlagen (WEA), die laut dem Bundesverband Windenergie in Deutschland auf dem Land errichtet sind (Stand 2023
„Im unmittelbaren Umfeld der Anlage wird das Windfeld aber natürlich beeinflusst“, sagt Prof. Johannes Quaas vom Institut für Meteorologie der Uni Leipzig. Quaas meint damit das Mikroklima im Umkreis von bis zu einigen Kilometern um die Windenergieanlagen. Das lässt sich an folgendem Beispiel verdeutlichen: Frühmorgens ist die Luft direkt über dem Boden noch relativ kalt. Da kalte Luft schwerer ist als warme, sammelt sie sich am Boden. Wenn sich nun die Rotorblätter der Windräder in einer bestimmten Höhe über dem Boden drehen, wirbeln sie die kalte Luft nach oben und die warme nach unten. Dadurch steigt die Temperatur in Bodennähe und die Luft wird etwas trockener.
Diese Durchmischung der Umgebungsluft durch Windenergieanlagen kann auch für Ackerflächen sowohl Vor- als auch Nachteile haben: Ein positiver Effekt ist, dass Windenergieanlagen die Anzahl der Tage mit Bodenfrost verringern können. Das wiederum kann zu einer verlängerten Vegetationsperiode für Pflanzen führen. In anderen Gebieten, insbesondere in trockenen Regionen, kann es sich jedoch negativ auswirken, wenn der Boden durch den Luftzug der Anlage schneller austrocknet. Die konkreten Auswirkungen hängen also stark vom Standort der Windenergieanlagen ab. Sehr große Windparks können auch einen geringen Einfluss auf die Umgebungstemperatur in der Nähe der Anlagen haben. Grundsätzlich wirken sie sich aber positiv auf das Klima aus: Denn dank Windenergie muss weniger Kohle und Gas verbrannt werden, wodurch weniger klimaschädliche Emissionen freigesetzt werden.
Vergleicht man die Umweltauswirkungen von Windenergieanlagen mit anderen Veränderungen in der Landschaft, wird deutlich, dass Städte, Hochhäuser und neue Siedlungsgebiete das Mikroklima oft stärker beeinflussen. Insbesondere konventionelle Kraftwerke, die viel Wärme an die Umgebung abgeben und zusätzlich Treibhausgase ausstoßen, wirken sich deutlich negativer auf das Klima aus als Windenergieanlagen. Windenergie ist im Vergleich dazu die umweltfreundlichere Alternative.
Die Ursachen für Dürren liegen unter anderem in den sich ändernden klimatischen Bedingungen. Langanhaltende Hochdruckgebiete können die Wolkenbildung und damit den Niederschlag verhindern. Höhere Temperaturen infolge des Klimawandels können zu einer schnelleren Verdunstung und einer geringeren Wasserspeicherung im Boden führen. Dies verstärkt die Trockenheit, insbesondere in bereits trockenen Regionen. Es sind also nicht die Windräder, die Dürren verursachen, sondern der Klimawandel.
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