Nachdem in Polen die Anlagenverfügbarkeit deutlich gesunken war, setzten die Techniker vor Ort alles daran, sie wieder auf das gewohnte Level zu heben. Eine Erfolgsgeschichte.
Neunzig Prozent? Viel zu wenig! Auf diesen Wert war Anfang des Jahres in Polen die durchschnittliche Verfügbarkeit der Prokon-eigenen Windenergieanlagen zurückgegangen. „Das Ziel sind mindestens 97 Prozent“, erklärt Karsten Brandt, Bereichsleiter Service und Betrieb bei Prokon. Das war auch in Polen die Regel, bevor ein paar negative Faktoren zusammenkamen: stockende Ersatzteilversorgung durch Coronapandemie und Ukraine-Krieg, Fachkräftemangel bei externen Dienstleistern sowie einige ungewöhnliche Schäden an Großkomponenten. „Bei einer Anlage war der Spinner, also die Rotornase, abgefallen – in diesem Fall ein sehr seltenes System, das sich nur schwer ersetzen ließ“, berichtet Tomasz Switon, der als Stützpunktleiter in Bełchatów den Service koordiniert.
Eine herausfordernde Zeit für das Prokon-Team in Polen. Die 53 Anlagen in den 14 polnischen Windparks kommen alle vom gleichen Hersteller, unterscheiden sich aber je nach Baureihe im Innenleben. Die ältesten sind 14 Jahre alt, die jüngsten sind gerade erst in Rusiec II in Betrieb gegangen. „Kinderkrankheiten gibt es eigentlich kaum, eher machen sich allmählich typische Alterserscheinungen bemerkbar“, sagt Switon. Das betrifft vor allem die mechanische Abnutzung von Teilen. Zahnräder, Wellen, Lager, mitunter auch größere Komponenten wie das Getriebe: Die Techniker sind schnell zur Stelle, um Bauteile wieder instand zu setzen oder auszutauschen. „Da wir die Anlagen so gut kennen, haben wir quasi einen siebten Sinn dafür entwickelt, was als Nächstes kaputtgeht“, sagt Switon. Die hoch qualifizierten Elektrotechniker, Elektriker und Mechatroniker bekommen zumindest im Team nahezu jedes Problem in den Griff.
Unterstützt werden sie dabei von modernen Diagnoseinstrumenten wie der Betriebsführungssoftware und einem Condition Monitoring System. Neben den vier Teams, die kontinuierlich mit Wartungs- und Reparaturarbeiten betraut sind, gibt es auch eine Eingreiftruppe, die im Notfall schnell vor Ort ist. Da müssen auch am Wochenende im Ernstfall schon mal 500 Kilometer Strecke zurückgelegt werden. Das Engagement der Prokon-Servicetechniker kommt nicht von ungefähr: „Die Leute mögen die Arbeit bei Prokon und wollen schnell möglichst gute Ergebnisse erzielen“, so Switon. Das ist ihnen gelungen: Im August lag der magische Wert der Anlagenverfügbarkeit wieder bei über 97 Prozent, berichtet Brandt: „Was die Kollegen durch ihre hohe Kompetenz und Einsatzbereitschaft geschafft haben, ist wirklich sehr beachtlich.“ Switon hebt den technischen Support durch die Zentrale in Deutschland hervor – auch hier gelte das Sprichwort: „Der Erfolg hat mehrere Väter.“
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