Daniel Günther zu Gast in Itzehoe
Als eine der größten Energiegenossenschaften in Deutschland setzt sich die Prokon eG täglich für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland und Europa ein und unterstützt damit auch die Pläne der Bundesregierung, den Anteil regenerativ erzeugter Energie bis zum Jahr 2030 deutlich zu steigern. Doch für eine Beschleunigung des erforderlichen Ausbaus gilt es, weitere Hürden abzubauen und die Menschen vor Ort beim Thema Energiewende stärker zu involvieren.
Bei einem Besuch des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther gaben die Mitarbeitenden der Prokon eG Einblicke in die täglichen Arbeit, die Ziele und Meilensteine der Genossenschaft und sprachen darüber, an welchen Stellen Verbesserungen nötig sind - und wo die Politik unterstützen kann.
Die Prokon Vorstände Katharina Beyer und Henning von Stechow begrüßten den Ministerpräsident persönlich am Firmenhauptsitz der Genossenschaft in Itzehoe und starteten mit allgemeinen Informationen zum Unternehmen und der aktuellen Lage am Markt. „Es gibt viele Punkte, die die Erneuerbaren-Branche aktuell umtreibt und in denen die Energiepolitik der Länder eine entscheidende Rolle einnimmt", sagte Henning von Stechow, Vorstandsvorsitzender der Prokon eG. „Während in Schleswig-Holstein die Genehmigungsprozesse aufgrund der großen Erfahrung der Behörden recht zügig voranschreiten, sehen wir in anderen Bundesländern noch deutlichen Nachholbedarf. Oft ist es so, dass die Gesetzesänderungen zur Beschleunigung des Ausbaus von Windkraftanlagen 'noch nicht auf jedem Schreibtisch angekommen sind'.
Nach der Begrüßung ging es gemeinsam in die direkt gegenüberliegende Großkomponentenhalle der Prokon, in welcher die technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Genossenschaft größere Bestandteile von Windenergieanlagen lagern und instand halten. Hier betonte unter anderem Abteilungsleiter Tobias Wolff die Wichtigkeit von Fachkräften mit dem passenden Knowhow in der Branche, um die bereits fertig aufgebauten Anlagen optimal nutzen zu können. Die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften stellt aktuell für viele Unternehmen eine Herausforderung dar und bremst die Möglichkeiten des weiteren Wachstums.
Neben technischen und regionalen Voraussetzungen war auch die Einbindung der Menschen vor Ort Thema des gestrigen Besuchs. Christoph Teuchert, Leiter des Bereiches "Mitglieder & Energie" bei Prokon, erläuterte die Möglichkeiten, die Prokon allen interessierten Menschen bietet, um sich - zum Beispiel im Rahmen einer Mitgliedschaft oder als Stromkundin oder Stromkunde - für den Ausbau erneuerbarer Energien zu engagieren. Ein besonderes Projekt, das Prokon aktuell mit dem berliner Unternehmen decarbon1ze umsetzt: Windduschen. In diesem Pilotprojekt wird die Möglichkeit getestet, Windstrom, der zeitweise nichts ins deutsche Stromnetz eingespeist werden kann, über eine intelligente Messtechnik in Wärme umzuwandeln und somit nicht "verfallen" zu lassen. (Weitere Informationen zum Projekt)
Geht es ganz konkret um den Bau neuer Projekte, sieht Prokon deutlichess Verbesserungspotenzial in puncto Netznutzung. „Der Netzausbau ist wichtig, aber auch die bestehenden Netze könnten schon jetzt besser genutzt werden", erklärt Christoph Rosengarten, Leiter im Bereich „Projektentwicklung & Bau". „Die Netzanschlusspunkte werden für eine bestimmte Kapazität freigegeben. Die installierte Leistung angeschlossener Wind- und PV-Parks wird bei der Vergabe der Anschlusspunkte summiert, obwohl die Parks wahrscheinlich gar nicht gleichzeitig in vollem Maß einspeisen werden. Wenn man das besser koordiniert, könnte man das bestehende Netz effizienter nutzen und Speicher könnten zusätzlich dabei helfen, es stabil zu halten."
Mit über 70 realisierten Projekten und einer Gesamtleistung von knapp 900 Megawatt hat die Prokon eG ihre Erfahrungen auf dem Markt bereits unter Beweis gestellt. 40.000 Mitglieder und 20.000 Stromkundinnen und Stromkunden stehen hinter der Genossenschaft und stützen ihre Ziele und Werte. „Prokon ist stabil in einem sich stetig wandelnden Markt und erfährt immer wieder den Rückhalt von den Menschen vor Ort. Wir hoffen, dass die Zukunft auch auf politischer Seite den Weg für die Energiewende weiter ebnet", so Henning von Stechow.
„Die Mitglieder und Mitarbeitenden von Prokon leisten einen beeindruckenden Beitrag zur Energiewende. Diese Anstrengungen unterstützen maßgeblich unser gemeinsames Ziel, die erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben“, so Ministerpräsident Günther abschließend.
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